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Warum ein Altbau?


Eines unserer ersten Gespräche während unserer Kennenlernphase ging um unsere Träume. Für uns beide war damals schon klar, dass wir ein großes Haus haben möchten, am liebsten einen Bauernhof. Ich wollte schon immer mit vielen Tieren zusammenleben und mein Mann mag große Räume und die Aussicht, immer etwas zu tun zu haben. 

 

Nach ein paar Jahren und konkreterem Rangehen an das Thema Eigenheim, haben wir schnell festgestellt, dass komplett neu bauen nichts für uns ist. Immer wieder kamen wir zu dem Punkt "Wenn ich in dem Raum dieses Detail verändere, wäre es perfekt". Aber mit einem weißen Blatt Papier konnten wir nicht viel anfangen. Wie groß sollte eine Küche sein? Wo soll die Treppe hin? Wie groß sollte das Grundstück sein, damit wir noch Platz für einen tollen Garten haben? Braucht man einen Keller?

Wir waren bei Freunden, die neu gebaut haben und bei denen, die saniert haben. Im Zuge dessen ist das Thema Neubau für uns immer weiter in den Hintergrund gerückt.

 

Wie ihr im letzten Artikel nachlesen könnt, steht unser Häuschen in einer perfekten Lage. Nahe zum Bahnhof/der Autobahn, was für uns als Pendler unabdingbar ist und nahe genug, dass die Kinder später mal alleine in die Schule laufen können. Wir sind zwar Dorf, aber leben nicht hinterm Mond. Freie Grundstücke in den alten Liegenschaften gibt es kaum noch und wenn werden sie nicht zum Kauf gestellt. Dafür gibt im Umkreis mehrere Neubaugebiete. Aber ich bin ehrlich - das ist nichts für mich. Die Grundstücke sind unserer Meinung nach sehr klein und meistens so teuer, dass das Haus nur ein "Schuhkarton" werden kann, ohne sich finanziell komplett in den Ruin zu treiben.

Also stand für uns fest: KEIN Neubau. Einen Bauernhof oder Aussiederhof im Umkreis haben wir leider auch nicht gefunden, also musste etwas anderes her.

Und so sind wir auf unser Häuschen gestoßen. Es war bereits in Familienbesitz und uns war sofort klar, dass wir damit etwas anfangen können. Wir haben beide Bauchkribbeln bekommen und haben direkt angefangen zu überlegen, welchen Raum wir wie nutzen möchten - wenn das nicht das perfekte Zeichen war.

 

Ich habe euch im folgenden Mal ein paar Stichpunkte zusammen gestellt, die uns neben unserem Bauchgefühl beschäftigt haben.


Allgemeine Überlegungen

- Größe und Lage des Grundstücks

- Budget

- eigene Ansprüche

- Kreativität und Kompromissbereitschaft

- Arbeit mit Firmen, Eigenleistung


Neubau

+ freie Gestaltungsmöglichkeiten

+ optimaler Energiestandard

+ aktuelle und zeitgemäße Materialien

 

 

- viele Absprachen bzgl. Bebauung

- häufig nur Neubaugebiete in Ortsrandlage

- oft höhere Kosten (Erschließung, etc.)

- auch hier können versteckte Mängel auftreten

Altbau

+ Planung auf Grundlage des bestehenden Grundrisses

+Jeder Raum kann einzeln geprüft werden 

   (Sachverständiger)

+ Charme des Altbaus

+i.d.R. umgeben von Bestandsimmobilien

+ oft größere Grundstücke und Bebauung

 

 

- Modernisierungsbedarf

- Kompromissbereitschaft

- versteckte Mängel

 



Natürlich ist das immer auch eine Einzelfallentscheidung. Macht man z. B. viel in Eigenleistung so wie wir, sind die Kosten ganz andere, als wenn man Firmen beauftragt. Auch muss man für sich selbst abwägen, welche Sanierungsmaßnahmen man in Angriff nehmen möchte - können die alten Leitungen drinnen bleiben? Möchte ich eine Fußbodenheizung? - Das spielt gerade bei der Budgetplanung eine große Rolle. 

 

Habe ich eine wichtige Überlegung vergessen? Was waren für euch die ausschlaggebenden Punkte für eure Entscheidung ob Altbau oder Neubau?


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